Abschied von der Festplatte: Ein neues Kapitel beginnt

In der heutigen Geschäftswelt generieren Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten eine immense Menge unstrukturierter Daten, die in Form von E-Mails, Bildern, Beiträgen in sozialen Medien, Sprachaufzeichnungen, Videos, PDFs und vielem mehr vorliegen. Diese unstrukturierten Daten bergen wertvolle Geschäftsinformationen. Doch viele Unternehmen stehen vor Herausforderungen, da diese Daten über das gesamte Rechenzentrum und darüber hinaus verteilt sind. Viele von ihnen nutzen immer noch Festplatten, da alternative Optionen in der Vergangenheit zu kostspielig waren.

Die Speicherung unstrukturierter Daten stellt besondere Anforderungen. Diese Daten liegen außerhalb einer Datenbank und erfordern spezielle Datei- oder Objektspeicherprotokolle, die von der Speicherplattform unterstützt werden müssen. Zudem wächst die Datenmenge exponentiell, was eine kontinuierliche Erweiterung der Speicherkapazität notwendig macht. Mit zunehmender Datenanalyse gewinnt auch die Verarbeitungsleistung an Bedeutung, was herkömmliche Festplatten an ihre Grenzen bringt.

Die langjährige Dominanz der Festplatte trotz Effizienzdefiziten

In der Ära der Digitalisierung wurden Rechenzentren lange Zeit von Festplattentechnologien (HDD) beherrscht, die als Network-Attached Storage (NAS) oder Storage Area Networks (SAN) konfiguriert wurden. Die Geschichte des Flash-Speichers reicht allerdings über 50 Jahre zurück. Obwohl platzsparender NAND-Flash-Speicher bereits in den 1990er-Jahren verfügbar war und sich im Consumer-Markt durchsetzte, dauerte es noch etwa 20 Jahre, bis Flash auch für den Unternehmenseinsatz interessant wurde. Die ersten Solid-State-Laufwerke (SSDs) waren teuer, aber sie boten deutlich höhere Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Speichertechnologien, da sie keine rotierenden Teile enthielten.

Trotz dieser Fortschritte dominieren in Unternehmen immer noch Festplatten, insbesondere bei großen Beständen an unstrukturierten Daten, trotz der bekannten Herausforderungen bei der Speicherverwaltung, der eingeschränkten Zuverlässigkeit und des hohen Energie-, Platz- und Kühlungsbedarfs. Angesichts der Auswirkungen von Rechenzentren auf den weltweiten Energiebedarf und der steigenden Nachfrage nach Datenspeicherung sind Nachhaltigkeitsüberlegungen jedoch immer dringlicher geworden. Storage ist neben Servern und Netzwerkkomponenten einer der Hauptstromverbraucher in Rechenzentren. Ein erheblicher Anteil des Gesamtstromverbrauchs entfällt zudem auf die Kühlung der Hardware, einschließlich der Speicherkomponenten.

Die Vorteile von All-Flash-Arrays im Rechenzentrum

All-Flash-Speicher verbraucht während des Betriebs fünf- bis zehnmal weniger Strom als HDD-Speicher und erzeugt weniger Abwärme, wodurch er ein enormes Potenzial zur Stromeinsparung bietet. Zusätzlich zu den Energieeinsparungen sind die Wartungskosten niedriger und die Zuverlässigkeit besser. Künstliche Intelligenz (KI)-Anwendungen können unstrukturierte Daten effektiver nutzen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, und dafür benötigen sie schnellen Zugriff und hohe Kapazitäten für Datei- und Objekt-Workloads wie Data Lakes, Bildspeicher und Videoüberwachung. Hier bieten All-Flash-Arrays klare Vorteile: größere Kapazitäten, geringerer Energiebedarf und höhere Zuverlässigkeit im Vergleich zu HDD-Speicher.

All-Flash-Arrays (AFA) ermöglichen den Aufbau einer modernen Speicherinfrastruktur, die ausschließlich auf Flash-Speicher basiert. Aktuelle All-Flash-Arrays nutzen NVMe over Fabrics (NVMe oF), um Datenübertragungsgeschwindigkeiten und Latenzzeiten zu maximieren. Schnellere Lese-, Schreib- und Zugriffszeiten führen zu einer höheren Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit der Datenumgebung. Zudem sind All-Flash-Arrays deutlich kompakter als HDD-Arrays, was zu einem geringeren Platzbedarf pro Speicherkapazität führt. Und in Bezug auf die Kosten pro Kapazität holt All-Flash-Speicher kontinuierlich auf.

All-Flash-Arrays für alle Speicherebenen und Anwendungsbereiche

Mit einem Flash-basierten Speicher-Array können Unternehmen mehr aus ihren Daten herausholen, ohne die Beschränkungen und Komplexitäten von Festplatten. Historisch gesehen waren All-Flash-Storage-Arrays aufgrund der höheren Kosten von SSDs im Vergleich zu HDDs lange Zeit eine Premium-Lösung für Tier-0- und Tier-1-Anwendungen. Doch im Zuge des Mooreschen Gesetzes wurden Flash-Speicher immer kostengünstiger, wodurch All-Flash-Versionen von NAS-Geräten und SANs wirtschaftlich machbar wurden. Dadurch wurde der Einsatz von All-Flash-Speichern für alle Speicherebenen möglich.